„Ach, in meinem wilden Herzen...“ - erklingen Violine, Cello und Klavier
14.06.2025 von – Uhr
Dieser Vers aus einem Gedicht von Rainer Maria Rilke lässt jugendliches Aufbegehren vermuten, jugendliches ungebändigtes und eifriges Suchen nach Leben, nach Ausdruck von Lebensgefühl, nach Verständnis, aber auch Aufbäumen gegen festgefahrene Strukturen und Langeweile.
Als Titel für das Konzert „Geschwisterliebe 2“ am Samstag, den 14. Juni 2025 kündigt er an, dass es auch in der Musik den dringenden Wunsch nach Rebellion und Veränderung gab. Die Komponisten dieses Programms waren alle sehr jung und experimentierfreudig.
Nur 100 Jahre ist es her, dass Erwin Schulhoff (1894-1942) sein Duo für Violine und Violoncello komponierte. Erwin Schulhoff gehörte in den 1920er-Jahren zu den schillerndsten Figuren im Aufbruch zur Moderne. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er zunächst in Dresden, wo er eine Konzertreihe mit Werken der Wiener Schule ins Leben rief. Daneben experimentierte er gemeinsam mit Dadaisten und Kubisten und wandte sich als einer der ersten dem Jazz zu. Von den Nazis als „entartete Kunst“ ausgetilgt, erlebte die Musik Erwin Schulhoffs erst in den 80er-Jahren eine Renaissance.
Im selben Jahr 1925 wurde auch das Klaviertrio Nr. 1 c-Moll für Klavier, Violine und Violoncello op. 8 von Dimitri Schostakowitsch (1906-1975) uraufgeführt, welches dieser bereits zwei Jahre zuvor als 17jähriger komponierte. Als frühreifes Genie verblüffte er die übersättigte Musikwelt mit seinen ersten Werken; er reichte im Alter von 19 Jahren zur völligen Zufriedenheit seiner Lehrer seine Diplomarbeit ein.
Nach der Pause werden wir musikalisch weitere 100 Jahre zurück versetzt, auch Franz Schubert (1797-1828) komponierte sein Klaviertrio Es-Dur für Klavier, Violine und Violoncello, op. 100 im Jahr 1827 mit nur 30 Jahren und es sei zu seiner Zeit, so erinnert sich noch 10 Jahre später Robert Schumann „wie eine zürnende Himmelserscheinung“ über das damalige „Musiktreiben“ hinweggegangen.
Wir dürfen uns auf ein Konzert mit Musik von jungen und experimentierfreudigen Komponisten freuen.
Auch die musizierenden Künstler sind jung und, so scheint es, voller Lebenslust.
Es ist nicht das erste Mal, dass uns beim Internationalen Sommerfestival „Johann Heinrich von Thünen“ Geschwister mit ihrem musikalischen Können begeistern. In diesem Jahr sind es die Geschwister Charlotte und Friedrich Thiele, die uns (übrigens auf den Geschwistern Violine und Violoncello aus der Familie der Streichinstrumente) gemeinsam mit dem Pianisten Daniel Heide ein Konzerterlebnis darbieten. Charlotte Thiele hat sich bereits mehrmals mit ihrer Virtuosität und Meisterhaftigkeit in unsere Herzen gespielt; Friedrich Thiele könnte ihr nun folgen. Auch er ist auf internationaler Bühne ein gefragter Solist und Kammermusiker, musiziert mit renommierten internationalen Musikerkollegen und spielt seit 2021 als 1. Konzertmeister der Violoncelli in der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Er musiziert auf einem Cello von Francesco Goffriller (ca.1740), welches ihm als großzügige Leihgabe der Stradivari-Stiftung Habisreutinger-Huggler-Coray zur Verfügung gestellt wird.
Wir bitten um verbindliche Kartenbestellung unter 039976/55885 oder per Mail unter .
Ursula Sellhorn
Veranstaltungsplakat (pdf zum Herunterladen)
Veranstaltungsort
Kirche Warnkenhagen, 17168 Warnkenhagen
Veranstalter
Förderverein Bürgerhaus der Gemeinde Warnkenhagen e.V.
Dorfstraße 30
17168 Warnkenhagen OT Gottin